Ute Safrin
Figürliche Plastik.
Die Künstlerin installiert Figuren, die an den Roman "Die Stadt der Blinden" von José Saramago erinnern. Den Kern der Ausstellung bilden zwei Figurengruppen:
In der einen Gruppe gibt es eine sehende Frauenfigur unter erblindeten Menschen, in der zweiten Gruppe eine blinde Frauenfigur inmitten einer Gruppe aus Sehenden.
Das Thema Sehen und Blindheit wird hier immer schon mit den Fragen nach sozialer Ohn|Macht verbunden und mittels der Dynamik in und zwischen den Gruppen durchgespielt.
Die Figuren aus Wachs und Ton stellen als modellierte Kunstwerke in ihrer Körperlichkeit auch zur Schau, dass sie nach bestimmten Kriterien von außen geformt worden sind.
Gleichzeitig lebt die künstlerische Arbeit insgesamt ebenso wesentlich von Momenten, die sich nicht auf diese Gestaltung der 'Oberflächen' reduzieren lassen - was kommt also hinzu und wie lässt es sich wahrnehmen?
Lässt sich das Wesentliche hier in der Kunst tatsächlich rein visuell erfassen? Oder müssen Sehen und Blindheit hier noch in einem erweiterten Sinne verstanden und für die eigene Rolle der Betrachtenden reflektiert werden?