Katrin Bäcker
Entführungen
OHN|MACHT der menschlichen Natur
Die Berliner Malerin Katrin Bäcker lässt in ihren Bildern Begegnungen an der gedachten, aber letztlich fließenden Grenze zwischen Zivilisation und Wildnis, Kultur und Natur entstehen.
Stadtbewohner werden aus ihrem gewohnten Kontext heraus „entführt“ und in von Menschen nicht direkt geprägte Landschaften versetzt. Menschenaffen, deren ursprünglicher Lebensraum die Wildnis ist, werden in einer Anpassung an menschliche Lebensräume gezeigt, in der sie den Projektionen und dem Erkenntnisdrang des Menschen ausgesetzt sind.
In der zum Teil sehnsuchtsvollen, spiegelnden Begegnung der Menschen mit ihren Artverwandten zeigt sich der menschliche Zwiespalt zwischen Kultiviertheit und seiner animalischen Natur – die zivilisatorische Anpassungsleistung, deren Preis die mehr oder weniger gelingende Triebunterdrückung ist.
Die Begegnung und Kommunikation an der abstrakten Grenzlinie zwischen menschlicher Kultur und Animalität erfolgt mit Neugier, tastend, bisweilen angsterfüllt, manchmal aber auch manipuliert und mit subtiler Gewalt. Es ergeben sich daraus Konstellationen von Macht und Ohnmacht, Situationen des Ausgeliefertseins in beide Richtungen, Grenzüberschreitungen und besitzergreifende Aneignung.